Die hochkarätig besetzte Veranstaltung der Bürgerinitiative für umweltfreundliche Mobilität hat es auf den Punkt gebracht: Oh ja, wir brauchen Alternativen! Der motorisierte individuelle Verkehr kann so in Zukunft nicht weitergehen. In unserer Zeit voranschreitender Erderhitzung und schwindender Ressourcen würde eine Erweiterung der A 23 alle Ansätze und Ziele des Klima- und Artenschutzes verhöhnen.

Was ist da los?

Die Regierung will die Autobahn A23 zwischen Hamburg und Tornesch ausbauen, was bei Anwohnern auf Widerstand stößt, da frühere Versprechen einer verkehrspolitischen Wende weg vom Auto nicht eingehalten werden.

»Unser Ziel ist es, dass der Ausbau der Autobahn 23 überflüssig wird», erklärt Jochen Kunz-Michel, einer der Mitstreiter der BI aus Halstenbek. »Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimakrise müssen wir die CO-2-Belastung herunterfahren«, sagte er. Aber solange das Fahren mit dem Auto den Menschen noch zeitliche Vorteile bringt und ihnen bequemer erscheint, sei es schwer, die Leute zum Umsteigen zu bewegen. »Dafür braucht es gute Alternativen.«

Auch wirtschaftspolitisch sei der ungezügelte Individualverkehr mit dem Auto nicht mehr zukunftsfähig, sagte Busche. Volkswirtschaftlich mache es schon bald keinen Sinn mehr, einen Großteil der Energie und des Strombedarfs in den Autoverkehr zu stecken. »Wir müssen uns entscheiden, ob wir lieber Auto fahren oder die Arbeitsplätze in der Industrie erhalten wollen», sagte Busche und stellte die These auf: »Straßenbau ist industriefeindlich und kostet Arbeitsplätze.«

Bürgerdialog

3 häufige Fragen

Warum wird die Autobahn ausgebaut, obwohl Hamburg den Autoverkehr um 20 Prozent reduzieren will?

Warum koordinieren Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ihre Verkehrsplanungen nicht besser?

Warum wurde der Schienenverkehr in Schleswig-Holstein und Hamburg seit über 50 Jahren nicht ausgebaut?

Tempolimit: »Wir sehen Deutsche als Menschen, die gerne rasen«

Projekt A23

5 Jahre Bauzeit

Deutschland möchte die Autobahn A 23 breiter machen, sodass sie sechs Spuren hat. Dafür hat die Firma DEGES den Auftrag bekommen, die Planung und den Bau zu übernehmen.

wannwasSchwerpunkt
2021Machbarkeitsstudie ✓
2022Grundlagenentwicklung ✓Bewertung des Verkehrs
2023Vorplanung ✓Lärmschutz-Planung, Biotop-Erkundung
2024Vorlage VorentwurfPlanung der Bauphase
2025Einleitung PlanfeststellungGrunderwerb/Enteignung
2029Beginn der BauzeitStart in Halstenbek und Rellingen
2034Ende der Bauzeit

Der motorisierte individuelle Verkehr kann so in Zukunft nicht weitergehen. Bei voranschreitender Erderhitzung und schwindender Ressourcen würde eine Erweiterung der A23 alle Ansätze und Ziele des Klima- und Artenschutzes verhöhnen. Sie würde unzählige Bäume das Leben kosten und jede Menge CO2 freisetzen. Ein Ausbau würde Menschen entlang der Trasse krank machenden Lärm und Abgase zumuten. Wenige würden profitieren und viele die Lasten und Kosten tragen. Diese liegen geschätzt inzwischen bei einer halben Milliarde Euro! Nach den Fluten und Überschwemmungen der letzten Jahre sollte auch der Letzte verstanden haben, dass wir finanzielle Ressourcen, Baumaterialien und Ingenieur/innen für Hochwasserschutz und Deiche einsetzen müssen. Und für Schienen statt für Autopisten. Laut Koalitionsvereinbarung will die schwarz-grüne Regierung Schleswig-Holsteins den Anteil des Personenverkehrs auf Schienen auf 20-25 Prozent steigern. Das muss jetzt dringend angepackt werden!

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